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Kontrolle für die Forschung


Peyman

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Kontrolle für die Forschung

 

Spätestens durch die Explosion der ersten Atombombe wurde deutlich, wohin wissenschaftliche Forschung auch führen kann: zur Selbstvernichtung der Menschheit.

So ist es nicht verwunderlich, dass der Ruf nach Kontrolle für die Forschung laut wurde. Dieses Problem geht jeden an, nicht nur einige Experten.

 

Zwar gibt es heute Gesetze, die den Bürger vor gefährlichen lndustrieprodukten schützen sollen, aber die Forschung wird bisher in keiner Weise kontrolliert. Darf es Wissenschaftlern z.B. erlaubt sein, aus Ehrgeiz oder wissenschaftlichem Interesse Apparate oder Stoffe herzustellen, welche die Existenz der Menschheit bedrohen?

 

Die Parlamente haben sich bisher nicht ernsthaft mit dem Problem der Kontrolle für die Forschung beschäftigt. Einen wichtigen Anfang machte jetzt doch das Stadtparlament von Cambridge/Massachusetts in den Vereinigten Staaten. In dieser Stadt, in der es zahlreiche wissenschaftliche Institute gibt, wurde beschlossen, einen bestimmten Bereich der biologischen Forschung zu kontrollieren. In diesem Bereich versuchen Wissenschaftler, die Erbanlagen kleinster Lebewesen - nämlich von Viren - zu verändern. Sie möchten neuartige, vermehrungsfähige Viren entwickeln, die zur Bekämpfung von Krankheiten geeignet sind; es könnten dabei aber auch Viren entstehen, die bisher unbekannte tödliche Krankheiten hervorrufen. Wenn solche Viren durch einen unglücklichen Zufall oder absichtlich aus dem Labor herausgetragen würden, so wäre dies eine Katastrophe für die Menschheit.

 

Das Stadtparlament von Cambridge verlangt nun, dass jeder Wissenschaftler bestimmte Sicherheitsregeln beachtet: er muss seine Pläne öffentlich erläutern und einem Bürgerkomitee erlauben, seine Forschungsarbeiten zu überwachen. Das Komitee prüft auch, ob die Sicherheitsregeln eingehalten werden, und es kann verlangen, gefährliche Arbeiten abzubrechen.

 

Nun gibt es Sicherheit in Cambridge, aber wird es auch noch Forschung geben? Schon verlangt eine Gruppe von Bürgern, dass alle Experimente an lebenden Tieren verboten werden, und die Ärzte fragen sich besorgt, ob sie weiterhin neue Medikamente im Tierversuch erproben dürfen.

 

Ähnlich befürchten die Atomforscher, dass ihre Forschungszentren geschlossen werden könnten. Es ist sogar möglich, dass sich viele Menschen gegen die naturwissenschaftliche Forschung überhaupt wenden und diese dadurch erschweren oder sogar verhindern. Das wäre schlimm in einer Zeit, in der Energie, Nahrung und Rohstoffe knapp werden und wir die wissenschaftliche Forschung dringender brauchen als je zuvor.

 

Aber trotz dieser Bedenken stellt der Beschluss des Stadtparlaments von Cambridge möglicherweise den Beginn einer positiven Entwicklung dar: Fünf Minuten vor zwölf könnte verhindert werden, dass sich der Mensch selbst vernichtet.

 

1. Warum wird eine Kontrolle der Forschung gefordert?

 

2. Warum sind bei Experimenten mit Viren besondere Sicherheitsmßnahmen notwendig?

 

3. Welche besonderen Vorschriften gibt es für die Wissenschaftler in Cambridge?

 

4. Wozu ist das Bürgerkomitee berechtigt?

 

5. Worin liegt die Gefahr für die in Cambridge getroffenen Regelung?

 

6. Was befürchten die Atomforscher?

 

7. Was fordert eine Gruppe von Bürgern?

 

8. Welches Beispiel gibt der Autor des Textes dafür, dass wissenschaftliche Forschung auch gefährlich für die Menschheit sein kann?

 

9. Warum sollte die Forschung nicht verboten werden?

 

10. Welche Absicht hat der Autor des Textes?

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